Einführung und Teilnahme an einer Bühnenorchesterprobe

Exklusiv-Angebot vom Theater Lübeck für Mitglieder der GTL

Gut zwei Dutzend Mitglieder folgten am 2. Mai der Einladung, an einer Bühnenorchesterprobe teilzunehmen. Dramaturg Sören Sarbeck gab zuvor eine Einführung.

Lucia Ashton liebt Edgardo aus dem verfeindeten Geschlecht der Ravenswood. Nach einem Machtwechsel findet sich ihr Bruder Enrico auf der falschen Seite wieder: Nur eine Heirat Lucias mit dem adeligen Arturo kann ihn noch vor Verlust von Macht und Leben retten. Die Hochzeit wird unter Zwang vollzogen. Doch der Festgesellschaft bietet sich ein Bild des Schreckens, als Lucia blutüberströmt aus dem Brautgemach tritt: Sie hat ihren Ehemann erstochen. So heißt es in der Inhaltsangabe des Theaters.

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In der italienischen Oper des 19. Jahrhunderts sei die La Solita Forma, wie der Musikwissenschaftler sagt, das heißt, die konventionelle Form der formalen Gestaltung von Opernszenen, zu finden. Dramaturg Sarbeck erläutert dies fundiert und kurz auf den Punkt gebracht in seiner Einführung. Als ein typisches Grundmuster dieser wie vieler anderen Opern skizziert er das klassische Dreieck: Ein Liebespaar aus Sopran (hier Lucia) und Tenor (Edgardo)  sowie ein Bariton (Enrico), der versucht, die beiden auseinanderzubringen. An einigen Beispielen, wie der Wahnsinn-Szene der Lucia, beschreibt der Dramaturg, warum gerade Donizettis „Lucia“ – trotz der auf diese Weise massenhaft produzierten Opern – es zu einem der unsterblichen Musiktheaterwerken gebracht hat.

Bevor Sören Sarbeck die GTL-Mitglieder ins Große Haus führt, erklärt er, was alle im Anschluss gleich erleben werden: „Sie sehen heute eine Bühnenorchesterprobe, das heißt, Ausschnitte aus der Oper mit dem Orchester, den Sängerinnen und Sängern, ohne Kostüme und ohne Licht. Die volle Chorbesetzung, Chor plus Extra-Chor, sind anwesend. Deswegen proben wir heute vorzugsweise die Chorszenen und gehen dann in das Finale des zweiten Akts. Die Szene, welche die Hochzeit vorbereitet und Lucia den Vertrag unterschreibt.“

Und dann ging es mit Spannung und Vorfreude vom Theaterrestaurant hoch in den 1. Rang, ganz im Sinne von:

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Fotos: Hans-Peter Förster